Achtung „Fliegende Zecke“: Wie die Hirschlausfliege Pferd, Hund und Mensch attackiert
Sommerzeit ist Zeckenzeit – doch auch unbekanntere Parasiten gehen in der warmen Jahreszeit auf Wirtssuche – so z. B. die Hirschlausfliege. Das Insekt erinnert auf den ersten Blick an eine fliegende Zecke. Wie ihr Name schon erahnen lässt, trinkt die Hirschlausfliege am liebsten das Blut von Hirschen, Rehen und anderen Waldbewohnern. Doch auch Pferd, Hund und Mensch stehen auf dem Speiseplan. Der Biss (bzw. Stich) einer Hirschlausfliege kann starke allergische Reaktionen auslösen. Trotzdem sind die flinken Insekten bei Tierhaltern häufig unbekannt.
Mythos fliegende Zecke
Zecken haben keine Flügel. Woher stammt also der Mythos von der fliegenden Zecke? Verantwortlich ist vermutlich die optische Ähnlichkeit der beiden Parasiten: Der flache, rotbraune Körper der Hirschlausfliege kann der häufigsten Zeckenart in Deutschland (Gemeiner Holzbock) zum Verwechseln ähnlichsehen. Zwar besitzt die Hirschlausfliege ein Flügelpaar – dieses wirft sie jedoch ab, sobald sie einen Wirt gefunden hat. Verwechslungsgefahr Nummer zwei: Wenn sie Blut trinkt, schwillt der Körper der Hirschlausfliege wie der einer Zecke an. Doch im Gegensatz zu den Spinnentieren haben Lausfliegen nicht acht, sondern sechs Beine. Nicht zuletzt krabbeln sie sehr viel schneller als die behäbigen Zecken.
Fun Fact
Hirschlausfliegen plagten schon Steinzeit-Menschen. Diesen Schluss lässt zumindest der Fund von Überresten einer Hirschlaufliege bei der 5.000 Jahre alten Gletschermumie Ötzi zu.