Wie sieht ein Milbenbefall bei Menschen aus?

Die Symptome bei einem Milbenbefall können bei Menschen sehr unterschiedlich sein. Möglich sind Hautveränderungen wie Rötungen und Hautausschlag, mitunter kann starker Juckreiz auftreten. Handelt es sich um eine Milbenart, die von Hund oder Katze auf den Menschen übergegangen ist, sind oft Hautstellen betroffen, die im täglichen Leben eng mit dem Tier in Kontakt sind (z. B. Unterarme). Generell gilt: Wenn Sie auffallende Symptome bei sich entdecken, sollten Sie auf jeden Fall direkt Ihren betreuenden Arzt/betreuende Ärztin kontaktieren.

Welche Milben befallen auch Menschen?

Eine Pelzmilbe unter dem Mikroskop (Bildquelle: Kalumet - German Wikipedia, CC BY-SA 3.0)
Bildquelle: Cheyletiella Raubmilbe, Kalumet – German Wikipedia CC BY-SA 3.0

Pelzmilben

Pelzmilben (Cheyletiella-Milben) gehören zu den Raubmilben und ernähren sich von Hautmaterial und Gewebeflüssigkeit ihrer Wirte. Normalerweise befallen sie Hunde und Katzen, können aber auch beim Kuscheln oder Bürsten auf den Menschen übergehen. Zwar siedeln sich Pelzmilben bei Menschen nur vorübergehend an, können dabei aber einen juckenden Ausschlag an den Armen und am Oberkörper auslösen.

Kopfräude- oder Notoedres-Milbe unter dem Mikroskop. Häufiger Parasit bei Katzen.
Bildquelle: Notedres cati, Daktaridudu – Wikipedia CC BY-SA 3.0

Kopfräudemilben

Kopfräude- oder Notoedres-Milben bohren zur Eiablage Gänge in die Haut und verursachen damit massiven Juckreiz und schwerwiegende Hautveränderungen bei betroffenen Katzen. In seltenen Fällen können diese Milben auch den Menschen infizieren. Betroffene Personen können eine leichte Hautentzündung entwickeln. Kopfräudemilben sind für Katzen hochansteckend: Sie können schon bei kurzem Körperkontakt von einer infizierten Katze auf Artgenossen übergehen. Das Lästige: die Milben können unter feuchten und kühlen Bedingungen auch ohne Wirt bis zu drei Wochen überleben, z. B in Bürsten oder Schlafplätzen.

Eine Milbe, die auch den Menschen befällt: Herbstgrasmilben

Herbstgrasmilben

Bei den Herbstgrasmilben (Neotrombicula autumnalis) leben nur die auffällig orangeroten Larven parasitisch: Im Früh- bis Spätsommer saugen sie bei ihren Wirten einige Tage Blut, um sich anschließend fortzupflanzen. Neben Katzen und Hunden befallen sie auch Menschen. Allerdings gehen Herbstgrasmilben nicht von Tier zu Tier oder von Tier zum Menschen über. Die Ansteckung erfolgt nur direkt, beim Menschen beispielsweise bei der Gartenarbeit. Daher nennt man den stark juckenden Ausschlag auch ‚Erntekrätze‘. Vorsicht: bei wiederholtem Befall kann es zu starken Überempfindlichkeitsreaktionen kommen.

Hausstaubmilben im Kissen. Keine seltenen Milben beim Menschen.

Hausstaubmilben

Menschen verlieren jeden Tag etwa zwei Gramm Hautschuppen und Haare – ein wahres Festmahl für Milben der Gattung Dermatophagoides. Diese Hausstaubmilben, auch Bettmilben genannt, leben in Innenräumen, besonders im Bett oder in Polstermöbeln. Die Milben sind nicht mal einen halben Millimeter lang und mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Hausstaubmilben leben nicht auf Mensch oder Tier und saugen kein Blut oder andere Körperflüssigkeiten. Allerdings können Eiweiße in ihren Ausscheidungen eine Hausstaubmilbenallergie auslösen. Laut wissenschaftlichen Schätzungen hat fast jede*r vierzehnte Deutsche eine Hausstaubmilbenallergie. Wenn allergische Personen den kontaminierten Staub einatmen, haben sie mit einer laufenden Nase, tränenden Augen und Halskratzen zu kämpfen.

CGI einer Grabmilbe auf menschlicher Haut.

Grabmilben

Grabmilben (Sarcoptes-Milben) bohren für die Eiablage bis zu einem Zentimeter tiefe Gänge in die Haut des Wirtes. Sie sind immer auf einen bestimmten Wirt spezialisiert, etwa auf Hunde, Katzen oder Menschen.

Die auf Menschen geprägte Variante verursacht bei betroffenen Personen die hochansteckende Hautkrankheit „Krätze“. Die auf den Hund spezialisierten Grabmilben lösen bei Hunden die „Fuchsräude“ aus, die zu quälendem Juckreiz und massiven Hautveränderungen führt. Beim Menschen hingegen lösen die Hunde-Grabmilben lediglich eine sogenannte ‚Pseudo-Krätze‘ aus. Im Gegensatz zu den ‚echten‘ Krätze-Milben des Menschen überleben die Haustier-Varianten auf Menschen nur kurze Zeit.

Der häufigste Übertragungsweg der hochansteckenden menschlichen Krätze ist der längere, direkte Hautkontakt von Person zu Person. Auch kann eine Ansteckung über Decken, Betten oder Kleidung erfolgen. Mögliche Symptome sind gerötete, brennende, teils schuppige Haut und ein starker Juckreiz, der sich bei Wärme verschlimmert. Oft kommen stecknadelkopfgroße Knoten oder Blasen auf der Haut hinzu. Da Menschen auf Stoffe im Milbenkot allergisch reagieren, sind die Symptome oft viel stärker als bei anderen Hautkrankheiten, die Milben hervorrufen.

Wie kann man Milben bei Menschen bekämpfen?

Wenn Sie auffällige Hautsymptome bemerken, sollten Sie schnell handeln und Ihren Arzt/Ihre Ärztin aufsuchen! Denn ein Milbenbefall ist nicht nur unangenehm, die Parasiten gehen mitunter auch leicht auf Kontaktpersonen über.

Ihre Ärztin/Ihr Arzt erkennt Hautkrankheiten und kann alle weiteren notwendigen Schritte in die Wege leiten. Sollte Ihr Haustier ebenfalls Hautsymptome haben oder wurde bereits eine Milbeninfektion durch Ihren Tierarzt/Ihre Tierärztin festgestellt, ist dies eine wichtige Information für Ihren Arzt/Ihre Ärztin.

Schutz gegen Milben von Hund und Katze

Einige Milbenarten gehen von Katzen und Hunden auf Menschen über. Und auch andere Parasiten wie Flöhe, Zecken, oder Würmer können von Tieren auf Menschen übertragen werden. Daher rät die Experten-Organisation ESCCAP zu einem konsequenten Parasitenschutz Ihres Haustiers. Sie verhindern damit nicht nur, dass ihr Hund oder Ihre Katze erkrankt, sondern schützen die Gesundheit Ihrer ganzen Familie. Lassen Sie sich daher am besten von Ihrem Tierarztteam bezüglich der optimalen Parasitenvorsorge Ihres Haustiers beraten.