Zwei Streuner Katzen auf der Straße beim Essen.

Parasiten und Streuner: keine gute Beziehung

Der Deutsche Tierschutzbund schätzt, dass in Deutschland mehr als zwei Millionen verwilderte Katzen leben.1 Doch den streunenden Samtpfoten geht es nicht gut: Laut der Bundestierärztekammer leiden viele von ihnen an chronischen oder infektiösen Krankheiten und sind von Hautpilzen oder Parasiten wie Flöhen, Spulwürmern oder Bandwürmern befallen.2 Jungkatzen sind dabei besonders häufig betroffen, da ihr Immunsystems noch nicht komplett ausgebildet ist.

Von Haar- bis Bandwurm: Würmer bei Streunerkatzen

In einer Studie mit über 800 Tierheimkatzen, die vorher überwiegend als Streuner gelebt hatten, war mehr als ein Drittel mit Endoparasiten infiziert – also Parasiten, die im Inneren der Katze leben. Zu den Häufigsten gehörten dabei Haarwürmer der Gattung Capillaria sowie der Spulwurm Toxocara cati.3 Doch Katzen können auch mit Band-, Haken-, anderen Lungen- oder Herzwürmern infiziert sein. Je nach Spezies wandern die Schmarotzer in verschiedene Organe des Vierbeiners, wo sie mitunter schwerwiegende Krankheiten auslösen können.

Schon gewusst? Mögliche Gefahren für Katzen durch verbreitete Würmer:4

  • Spul-, Haken- und Bandwürmer können Schäden im Magen-Darm-Trakt verursachen und die Nährstoffverwertung beeinträchtigen
  • Ein Wurmbefall kann das Immunsystem der Katze schwächen
  • Würmer können Wachstumsstörungen, stumpfes Fell, schuppige Haut und weitere Mangelerscheinungen verursachen
  • Manche Würmer können auch auf den Menschen übergehen, z. B. Spul- und Bandwürmer

Nur in der wilden Natur? Wo Katzen Würmern begegnen

Die Untersuchungen zeigen: Infektionen mit Würmern sind bei Katzen keine Seltenheit. Doch die Gefahr besteht natürlich nicht nur für verwilderte Streuner – auch ein Stubentiger mit Freigang kann sich auf seinen Streifzügen mit Würmern infizieren. Parks, Spielplätze und Sandkästen gehören zu den Bereichen, die mit Wurmeiern kontaminiert sein können. So wurden in einer Studie in der Stadt Hannover beispielsweise auf jedem vierten untersuchten Spielplatz infektiöse Spulwurmeier gefunden.5

Aber auch Wohnungskatzen können sich mit Würmern anstecken. Die Wurmeier gelangen z. B. über Straßenschuhe oder andere kontaminierte Gegenstände von draußen mit in die Wohnung, wo sie von der Katze aufgenommen werden. Und auch ein Befall mit Flöhen kann eine Infektion mit Würmern nach sich ziehen. Die blutsaugenden Insekten dienen z. B. als Zwischenwirt für den Gurkenkernbandwurm, der sowohl Katzen als auch Hunde und sogar den Menschen befallen kann.

Für den richtigen Schutz: alle Parasiten im Blick

Für einen optimalen und umfassenden Schutz ist es wichtig, sowohl gegen innere als auch gegen äußere Parasiten vorzugehen. Dies leisten zum Beispiel Kombipräparate, die gegen Flöhe, Zecken und Milben und gleichzeitig gegen Würmer wirken. Wichtig: Neben Spulwürmern sollten auch Bandwürmer nicht vergessen werden – Mäusefänger und Katzen mit Flohbefall sind hier besonders gefährdet! Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt ist hierbei die richtige Adresse, um sich umfassend beraten zu lassen. Fragen Sie nach einer Strategie zum wirksamen Schutz vor Endo- und Ektoparasiten.

Regelmäßiges Entwurmen schützt alle Katzen

Eine Wurmkur schützt übrigens auch andere Katzen sowie Menschen vor einer Infektion. Denn: Durch die Beseitigung der Würmer wird verhindert, dass sich Wurmeier durch den Kot der Vierbeiner verbreiten. In diesem Zusammenhang rät das europäische Expertengremium für Parasiten (ESCCAP) zur regelmäßigen Entwurmung der Katze. Ihr Tierarztteam ist der richtige Ansprechpartner für den individuellen Entwurmungsplan Ihrer Katze.6

Machen Sie jetzt den Test

Mit dem Entwurmungstest von ESCCAP können Sie selbst das individuelle Risiko eines Wurmbefalls für Ihre Katze ermitteln – und die Häufigkeit von Entwurmungskuren in der Tierarztpraxis ansprechen.

Zum Test

Quellen

1 Deutscher Tierschutzbund: Position zum Umgang mit freilebenden Katzen, November 2017 (Abgerufen am 29.03.2021)

2 Bundestierärztekammer e.V.: Katzenkastration ohne Wenn und Aber!, März 2017 (Abgerufen am 29.03.2021)

3 Becker AC et al. Prevalence of endoparasites in stray and fostered dogs and cats in Northern Germany. Parasitol Res. 2012;111(2): 849–857.

4 ESCCAP: Würmer bei Katzen (Abgerufen am 29.03.2021)

5 Kleine A et al. Seasonal variation in the prevalence of Toxocara eggs on children’s playgrounds in the city of Hanover, Germany. Parasites & Vectors. 2017;10(1): 248.

6 ESCCAP: Wie oft sollte man Katzen entwurmen bzw. auf Wurmbefall untersuchen? (Abgerufen an 29.03.2021)