Parasit auf Blatt.

Studie: Hunde und Katzen ganzjährig vor Zecken schützen

Zecken gehören in Mitteleuropa zu den wichtigsten parasitischen Krankheitsüberträgern. Als Zeckensaison gilt hauptsächlich die Zeit von April bis Oktober: Wenn die Temperaturen mehrere Tage in Folge über sechs bis sieben Grad liegen, werden die Blutsauger aktiv. Dies gilt allerdings nicht für alle Zeckenarten in Deutschland – manche Arten kommen auch mit niedrigeren Temperaturen gut zurecht. Hinzu kommt, dass die Temperaturen auch in den Wintermonaten inzwischen oft mild sind. Auch eine aktuelle Studie bestätigt: Zecken sind ganzjährig aktiv.

Aktuelle Studie zur Zeckenaktivität und -verbreitung

Im Fachmagazin Parasites and Vectors veröffentlichten Wissenschaftlerinnen der Tierärztlichen Hochschule Hannover kürzlich die Ergebnisse ihrer Studie zur Aktivität und Verbreitung von Zecken: In Kooperation mit verschiedenen Tierarztpraxen in Deutschland und Österreich sammelten die Forscherinnen im Zeitraum von ca. 1,5 Jahren etwa 18.000 Zecken von ca. 6.300 Hunden und etwa 4.200 Katzen. Dokumentiert wurde unter anderem, wann die Parasiten bei den Vierbeinern gefunden wurden, in welcher Region die Hunde und Katzen lebten und um welche Zeckenarten es sich handelte.

Grafik zu Zeckenfunden bei Hunden und Katzen in Deutschland und Österreich 2023.

Wichtige Erkenntnis: Zecken sind ganzjährig aktiv

Die meisten Zecken wurden in der Studie in den Monaten April bis Juni gefunden. Doch auch in den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar waren viele Hunde und Katzen befallen: Etwa 180 Zecken erhielten die Wissenschaftlerinnen von den teilnehmenden Tierarztpraxen in diesem Zeitraum monatlich. Einer der Gründe für die Zeckenaktivität, so die Studienautorinnen, ist vermutlich der Klimawandel: Die Temperaturen sind auch in den Wintermonaten inzwischen oft hoch genug, dass Zecken auf Opfer lauern.

Verschiedene Zeckenarten breiten sich aus

Die häufigste Zeckenart in Deutschland ist der ‚Gemeine Holzbock‘ (Ixodes ricinus). So kam diese Zeckenart auch in der Studie am häufigsten vor: Fast 80 Prozent der Zeckenfunde bei Hunden und über 90 Prozent der Zeckenfunde bei Katzen gehörten zu dieser Art. Doch auch andere Zeckenarten waren nicht selten: Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) machte ca. 18 Prozent der Zeckenfunde bei Hunden aus, die Igelzecke (Ixodes hexagonus) fast fünf Prozent der Zeckenfunde bei Katzen.

Auwaldzecken können die gefährliche Babesiose auf Hunde übertragen. Früher war das Verbreitungsgebiet dieser Zeckenart in Deutschland auf einige Regionen im Osten und Südwesten beschränkt – doch seit einiger Zeit breiten sich Auwaldzecken zunehmend aus. Und auch die Fallzahlen der Babesiose steigen bei Hunden seit einigen Jahren an. Besonders kritisch: Auwaldzecken sind schon bei Temperaturen um null Grad aktiv. Ihre Ausbreitung könnte also dazu führen, dass die Zeckenaktivität in der kühlen Jahreszeit weiter ansteigt.

Hunde und Katzen sind nicht ausreichend vor Zecken geschützt

Die Autorinnen der Studie resümieren: Hunde und Katzen sind nicht ausreichend geschützt vor einem Zeckenbefall. Dies zeigt z. B. die hohe Anzahl von ca. 18.000 Zeckenfunden im Untersuchungszeitraum. Zwar ist das Absuchen der Vierbeiner nach Spazier- oder Freigängen eine wichtige Schutzmaßnahme, doch reicht das bei Weitem nicht aus. So ergab die Studie, dass viele Tiere mit mehreren Zecken auf einmal befallen waren und dass die Zecken im Durchschnitt mehr als drei Tage auf ihren Opfern blieben. Dieser Zeitraum reicht meistens aus, damit Zecken Krankheitserreger übertragen können.

Sorgen Sie vor: durchgehend und ganzjährig

Es gibt keine Jahreszeit mit einer vernachlässigbaren Zeckenaktivität – Hunde und Katzen sollten durchgehend und ganzjährig mit geeigneten Mitteln vor Zecken geschützt sein. Wie das geht, erfahren Sie auf unseren Seiten zum Zeckenschutz für Hunde und Katzen.