Katze auf Freigang: Für Freigänger-Katzen besteht in ganz Deutschland das Risiko einer Lungenwurminfektion

Studie zeigt: Für Freigänger-Katzen besteht in ganz Deutschland das Risiko einer Lungenwurminfektion

Aelurostrongylus abstrusus ist der weltweit häufigste Lungenwurm bei Katzen. In einer 2021 veröffentlichten Studie zeigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass der Parasit auch in Deutschland weit verbreitet ist. Bei zwölf Prozent der 2.998 untersuchten Katzen wurden Antikörper gegen den Lungenwurm gefunden.

Die Katzen, bei denen Antikörper gegen den Lungenwurm nachgewiesen werden konnten, stammten aus dem gesamten Bundesgebiet. Dies lässt die Autorinnen und Autoren der Studie zu dem Ergebnis kommen, dass alle Katzen in Deutschland, die Zugang zu Freigeländen haben, dem Risiko einer Infektion mit A. abstrusus ausgesetzt sind.

Studie 2021: Anteil Katzen, bei denen ein Lungenwurmbefall nachgewiesen wurde

Deutschlandkarte: Lungenwurmbefall bei Katzen in Deutschland

Einen Lungenwurmbefall bei der Katze zu erkennen ist nicht immer einfach, da die Krankheitszeichen recht unspezifisch sein können: Husten, Niesen, Augen- und Nasenausfluss sowie Atemnot treten auch bei anderen Atemwegserkrankungen auf. Einige infizierte Tiere zeigen sogar überhaupt keine Symptome. Doch auch für symptomfreie Katzen besteht Gefahr. Nicht nur tragen sie zur Verbreitung der Lungenwürmer durch das Ausscheiden von Larven bei – eine unentdeckte Lungenwurminfektion kann sogar zur lebensbedrohlichen Gefahr werden. Dann zum Beispiel, wenn eine infizierte Katze aufgrund eines medizinischen Eingriffs narkotisiert werden muss.

Lungenwurmbefall bei der Katze – eine Gefahr bei Narkosen

In einer Untersuchung von Katzen, die im Zusammenhang mit einer Narkose schwerwiegende Komplikationen erlitten, wurde bei neun Prozent der Katzen eine Schädigung am Lungengewebe aufgrund des Befalls mit Lungenwürmern festgestellt. Da eine Narkose häufig auch zu Routineeingriffen durchgeführt wird, z. B. bei einer Kastration oder Zahnsanierung, sollte dieses Risiko nicht unterschätzt werden.

Parasitenschutz für Katzen

Katzen erfolgreich behandeln

Gar nicht erst so weit kommen lassen: Katzen regelmäßig entwurmen

Wer seine Katze vor den Folgen einer Infektion mit Lungenwürmern schützen möchte, sollte sie regelmäßig mit geeigneten Präparaten entwurmen. In der Tierarztpraxis sind Präparate verfügbar, die nicht nur zur Behandlung eines bereits bestehenden Lungenwurmbefalls, sondern bei regelmäßiger Anwendung auch zum Schutz vor einer Lungenwurmerkrankung eingesetzt werden können. Bei Freigängerkatzen, die regelmäßig Beute wie Mäuse fangen und fressen, empfiehlt die europäische Expertenkommission für Heimtierparasiten (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites, ESCCAP) eine monatliche Entwurmung gegen Rund- und Bandwürmer (oder Kotuntersuchung). Besonders stressfrei können hierbei Spot-on-Präparate sein, die gleichzeitig mehrere Parasitengruppen behandeln. Manche Mittel wirken mit nur einer Anwendung gegen zahlreiche Rund- und Bandwurmarten und äußere Parasiten wie Zecken, Flöhe und Milben. Das macht die Parasitenbehandlung für fürsorgliche Tierbesitzerinnen und -besitzer besonders einfach.