Flöhe Hund Zoonose Überträger von Krankheiten auf Mensch

Klein aber gefährlich – Das Zoonose-Risiko durch Flöhe

Die meisten Hundehalterinnen und -halter haben wohl schon einmal Bekanntschaft mit Flöhen gemacht und wissen, dass die springenden Insekten richtige Plagegeister sind. Außer des aufreibenden Juckreizes können die Blutsauger auch noch Schlimmeres anrichten: Sie können Krankheiten übertragen, und das nicht nur auf Vierbeiner, sondern auch auf Menschen. Flöhe sind Überträger sogenannter Zoonosen. Welche Erreger die Insekten an Menschen weitergeben können und wie Sie sich und Ihr Tier am besten schützen, erfahren Sie hier.

Zoonosen: Krank durch Flöhe

Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden. Zu den Erregern gehören unter anderem Viren, Bakterien und auch Pilze. Coronaviren sind wohl das bekannteste Beispiel der jüngeren Vergangenheit, doch Zoonoseerreger begleiten den Menschen schon seit jeher: Das Bakterium Yersinia pestis ist als Auslöser der Pest für einige der verheerendsten Pandemien der Menschheitsgeschichte verantwortlich und hat z. B. in Europa im Mittelalter viele Millionen Todesopfer gefordert. Ausgebreitet hat sich das Bakterium aller Wahrscheinlichkeit nach mit Flöhen, die es von Ratten auf Menschen übertrugen.

Flöhe Zoonosen durch Katzen Überträger Floh

Rickettsiosen und Bartonellose

Auch wenn die Pest als tödliche Krankheit heute zum Glück in Europa keine Rolle mehr spielt, so sollten Flöhe als Krankheitsüberträger dennoch nicht unterschätzt werden. Zu den von ihnen übertragenen Zoonosen gehören auch die durch Bakterien der Gattung Rickettsia ausgelösten Fiebererkrankungen, die sogenannten Rickettsiosen, z. B. das Floh-Fleckfieber oder das murine Fleckfieber. Letzteres kommt vor allem in wärmeren Regionen vor und wird von Reisenden nach Deutschland mitgebracht. Da die Betroffenen einen Flohbefall oft gar nicht erkennen, kann die Diagnose schwierig sein.

Das Bakterium Bartonella henselae ist der Erreger der Bartonellose bzw. der Katzenkratzkrankheit. Wie der Name vermuten lässt, stecken sich Menschen mit der Erkrankung an, wenn sie von einer infizierten Katze gekratzt oder gebissen werden – doch auch Flöhe können den Erreger auf Menschen übertragen. Die Infektion geht mit Pustelbildung an der Infektionsstelle, geschwollenen Lymphknoten und Fieber einher – bei immungeschwächten Personen kann es zu wesentlich schwereren Verläufen mit Schäden in verschiedenen Organsystemen kommen.

Wer sie hat, wird sie so schnell nicht wieder los!

Alles rund um das Thema Floh auf dem ParasitenPortal.

Jetzt mehr erfahren!

Gurkenkernbandwurm und Co

Flöhe sind nicht nur Überträger von Bakterien, sondern auch von Bandwürmern. Am häufigsten kommt der Gurkenkernbandwurm vor. Flöhe geben diesen Bandwurm nicht mit ihrem Stich weiter – die Übertragung erfolgt vielmehr, indem infizierte Flöhe verschluckt werden. Daher spielt die Ansteckung mit dem Gurkenkernbandwurm als Zoonose vor allem für Kinder eine Rolle, die engen Kontakt mit Hunden oder Katzen haben. Und auch die Vierbeiner selbst stecke n sich durch das Verschlucken von Flöhen an. Die Bandwürmer wachsen dann im Darm ihres Opfers heran und verursachen eventuell Durchfall und Appetitlosigkeit – die Infektion kann aber auch ohne sichtbare Symptome verlaufen.

Der richtige Schutz vor Flöhen

Ein Flohbefall bei Tieren muss umgehend behandelt werden – denn wenn Ihr Vierbeiner die Plagegeister einmal mit in die Wohnung geschleppt hat, verbreiten sich die Eier, Puppen und Larven in Windeseile in der Umgebung und auch das Risiko für den Befall bei Menschen steigt. Ob Schlafplätze, Liegeplätze, Couch oder Autositze: Alles kann mit Floheiern und ihren Entwicklungsstadien kontaminiert sein. Wichtig ist, dass Sie geduldig bleiben – es kann einige Wochen bis Monate dauern, bis Sie die Wohnräume wieder flohfrei bekommen.

Für die Behandlung Ihres Hundes stehen wirksame antiparasitische Mittel zur Verfügung, z. B. Spot On-Präparate oder Kautabletten. Die Vorteile liegen darin, dass die Mittel Flöhe über mehrere Wochen wirksam abtöten. Dennoch sollten sie unbedingt und regelmäßig auch die Umgebung reinigen. Dazu gehört es, Oberflächen gründlich zu saugen und waschbare Textilien so heiß wie möglich in der Maschine zu waschen. Außerdem haben sich spezielle Flohmittel für Räume bewährt, mit denen die Umgebung auch an schwierig zu erreichenden Stellen von Flöhen befreit werden kann.

Entwurmen nicht vergessen

Da Flöhe auch verschiedene Bandwürmer übertragen können, sollten Sie auch immer an eine Wurmkur denken. Einige Antiparasitika wirken gleichzeitig gegen Ektoparasiten, also Flöhe und Zecken, sowie gegen Endoparasiten, also Würmer. Ihre Tierarztpraxis ist hierbei die richtige Anlaufstelle für eine umfassende Beratung.