Ein Welpe rennt über eine Wiese.

Wie wichtig ist die Wurmbekämpfung für Junghunde?

Die Entwurmung von jungen Hunden ist wichtig. Das wissen viele Züchter aus eigener Erfahrung. Parasitenportal sprach mit Simone Liebig, erfahrene Hunde- und Katzenhalterin, Züchterin von PON-Hunden seit 2014 und ehemalige Vorsitzende des deutschen PONClub e. V. Im Interview berichtet sie über Erfahrungen mit Würmern, behutsame Parasitenabwehr und die vertrauensvolle Beziehung zwischen Züchter und Hundebesitzer.

Frau Liebig, welche Erfahrungen haben Sie mit Würmern gemacht? Wie gehen Sie mit den Gefahren durch die Parasiten bei Ihren Hunden um?

Ich entwurme schon seit 1996, seitdem ich Katzen und Hunde habe, immer prophylaktisch mehrmals im Jahr. Stelle ich zudem etwas Auffälliges im Kot meiner Tiere fest, lasse ich diesen beim Tierarzt untersuchen, um mir gezielt sagen zu lassen, worum es sich handelt. Vor einiger Zeit ist das bei einer meiner Katzen schon mal vorgekommen. Die hatte einen Bandwurm.

Bei einer meiner PON-Hündinnen habe ich im ersten Lebensjahr einen massiven Spulwurmbefall festgestellt. In Absprache mit dem Tierarzt habe ich dann alle vier Wochen entwurmt – bis zum Alter von 7 – 8 Monaten. Eine Woche lang wurde der Kot untersucht und Wurmfreiheit festgestellt.

Was geben Sie Welpeninteressenten hinsichtlich der Entwurmung von Hunden mit auf den Weg?

Welpenkäufer erhalten von mir einen Entwurmungspass, in den ich alle bereits durchgeführten Entwurmungen eintrage. Ich empfehle immer, diesen auch weiterzuführen und zumindest viermal im Jahr zu entwurmen. Zusätzlich gebe ich den neuen Besitzern den Hinweis mit auf den Weg, dass sie eine Woche vor der zweiten Impfung in der zwölften Lebenswoche mit dem Tier beim Tierarzt vorstellig werden sollten, damit das Tier dort bekannt ist und nicht direkt beim ersten Besuch gepikst wird. Gleichzeitig holt man sich die Entwurmungstablette ab, damit der Welpe vor der Impfung entwurmt ist. Danach überlasse ich das den Besitzern und Tierärzten.

Die richtige Entwurmungsstrategie

Züchter und Hundebesitzer können mittels Entwurmung ihre Hunde vor den gesundheitlichen Folgen durch Wurmbefall schützen. Je regelmäßiger das geschieht, umso sicherer für Hund und Umgebung. Für die regelmäßige Entwurmung eignen sich Präparate, die nicht nur gegen Magen-Darm-Würmer schützen, sondern auch einer Infektion mit Lungen- und Herzwürmern vorbeugen. Besonders einfach für den Tierhalter sind Präparate, die in einer Anwendung dann auch noch vor Zecken und Flöhen schützen.

Meinen Hund vor Würmern schützen.

Inwiefern unterscheidet sich die Parasitenprophylaxe von Welpen zum erwachsenen Hund?

Meine Welpen entwurme ich im Alter von 2, 4, 6 und 8 Wochen – so wie es vom Verband vorgegeben ist. Auch danach ist es natürlich wichtig, dass man auf die richtige Dosierung achtet und diese bei wachsenden Tieren an den sich verändernden Bedarf anpasst.

Was Zecken und Flöhe angeht, sollte man spätestens bei der dritten Impfung im Alter von 16 Wochen mit dem Tierarzt beraten, womit man vorsorgt. Meinen Welpenbesitzern, die danach fragen, mit welchen Mitteln ich gute Erfahrungen gesammelt habe, rate ich zu sanften Präparaten, die den Körper nicht mit zu viel Wirkstoff belasten.

Als Vorsitzende des PON-Clubs habe ich Kontakt zu sämtlichen Züchtern und vielen Hundebesitzern. Daher weiß ich, auf welche Mittel man vertrauen kann, wo Nebenwirkungen gemeldet werden und was gut verträglich ist. Früher waren das vor allem die Spot-ons. Seitdem es die Kautabletten gibt, kann man auch damit gegensteuern. Die sind ja sehr bekömmlich und werden von den Hunden gerne angenommen.

Sind frisch gebackenen Hundehaltern die Gefahren durch Würmer bekannt?

Sehr sogar! Ich habe gerade wieder die Rückmeldung erhalten, dass bei Tieren von Züchtern, die meinen, dass es ausreiche, zwei- bis dreimal im Jahr eine Kotprobe untersuchen zu lassen, schwerer Befall mit Magen-Darm-Würmern festgestellt wurde. Bei Lungenwürmern kann es sogar noch schwerer sein, den Befall frühzeitig zu erkennen, weil es eben dauert, bis sich das Krankheitsbild entwickelt. Außerdem werden die bei der Routinekotuntersuchung oft gar nicht entdeckt. Da warne ich vor. Und ich erkläre auch, dass es schwierig ist, durch eine Kotprobe überhaupt festzustellen, ob der Hund mit Würmern befallen ist oder nicht. Denn es sind nicht unbedingt in jeder Stuhlausscheidung Würmer vorhanden.

Hat jemand aus Ihrem Bekanntenkreis schon mit Lungenwürmern zu tun gehabt?

Ich weiß, dass es solche Fälle bereits gab – zwar nicht in unserem Club, aber in der PON-Welt wird sich viel in Foren unterhalten und ausgetauscht. Dort wird über derlei Dinge in Einzelfällen berichtet. Außerdem lasse ich bei unseren Welpen mit 8 Wochen einen Herzultraschall machen, und bin daher immer mal in der Tierklinik. Die Ärzte dort berichten von allerhand Fällen, die in der Hundewelt durch Parasiten passieren. Manchmal werden solche gravierenden Parasiten-Krankheiten so spät erkannt, dass man nichts mehr machen kann. Und ich persönlich habe auch Sorge, dass ich selber krank werde, wenn ich mir eine von den sogenannten Zoonosen einfange.