Beim Schmusen mit Katzen ist Vorsicht geboten: Katzen können einen Wurmbefall haben.

Entwurmung von Katzen – Schutz für die ganze Familie

Fast 14 Millionen Samtpfoten leben in deutschen Haushalten.¹ Sie haben eine sehr positive Wirkung auf ihre Halter. Doch durch das enge Miteinander können Würmer von Katzen auf den Menschen übertragen werden.

Wurminfektionen sind gerade für Jungtiere oder geschwächte Katzen ein gesundheitliches Risiko. Erwachsene Tiere zeigen trotz eines Wurmbefalls oft nur wenige oder keine Krankheitsanzeichen. Ähnlich beim Menschen: Besonders Kleinkinder und Personen mit schwachem Immunsystem sind für eine Infektion mit Katzenwürmern empfänglich.

Kinder können sich zum Beispiel beim Spielen im Sand infizieren: Laut Experten ist mehr als jeder fünfte Spielplatz einer Großstadt mit infektiösen Wurmeiern kontaminiert.²

Welche Würmer sind bei Katzen wichtig?

Katzen in Deutschland können sich mit Spul-, Haken- und Bandwürmern oder auch Lungenwürmern infizieren und erkranken. Ansteckend für den Menschen sind z. B. Spulwürmer, aber auch zwei der drei bei Katzen vorkommenden Bandwürmer. Katzen mit unbeaufsichtigtem Freilauf, die auch gerne Mäuse oder Vögel fressen, haben ein besonders hohes Risiko für alle Würmer – insbesondere auch für Bandwürmer.

So schützen Sie Ihre Katze und Ihre Familie vor Würmern

Das A und O beim Schutz vor Würmern ist eine regelmäßige Wurmkontrolle. Das europäische Expertengremium ESCCAP hat Katzen je nach Lebensweise in verschiedene Risikogruppen unterteilt und gibt Empfehlungen zur Kontrolle von Spul- und Bandwürmern:³

Deutsche Katzenhalter entwurmen zu selten

Nahezu die Hälfte aller Katzen in Deutschland hat Auslauf ohne Aufsicht – mit dem Risiko, Aas oder Kot von Artgenossen aufzunehmen. Für diese Katzen ist eine monatliche Wurmkontrolle von Spul- und Bandwürmern angeraten. Im Schnitt werden Katzen hierzulande allerdings nur 1,72 Mal im Jahr entwurmt.⁴ Hier besteht Nachholbedarf bei deutschen Katzenhaltern.

Experten sind sich einig: Entwurmungen schützen Ihr Haustier und Ihre Familie

Dabei ist eine regelmäßige Wurmkontrolle eine verlässliche Methode, Katzen und Ihre Familie vor schädlichen Würmern zu schützen.

Kleinkinder sind besonders durch Wurminfektionen gefährdet. Das liegt an ihrem noch unreifen Immunsystem und ihrem Lebensstil, verrät Jessica Kilonzo, Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin: „Sind die Haustiere zu Hause nicht entwurmt, stellen sie durch den engen Kontakt beim Kuscheln ein Risiko für Kinder dar.“

Neben grundsätzlichen Hygienemaßnahmen schützt eine regelmäßige Wurmkontrolle Vier- und Zweibeiner. Prof. Martin Pfeffer von der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig folgt bei Entwurmungen den Empfehlungen der ESCCAP. Er schätzt Präparate, die gleichzeitig mehrere Parasiten behandeln: „Ich denke, dass Kombinationspräparate tatsächlich für alle Tierbesitzer eine Erleichterung bringen.“

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Das Ergebnis können Sie ausdrucken und zum nächsten Tierarztbesuch mitnehmen. Ebenfalls praktisch: der Test hat eine Erinnerungsfunktion für Ihren nächsten Tierarzttermin.

Zum Test

Literatur

  1. Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) e. V. 2018: Zahl der Heimtiere in Deutschland deutlich gewachsen. In fast jedem zweiten Haushalt lebt ein Heimtier – Tendenz steigend
  2. Annika Kleine (2014): Untersuchungen zum Vorkommen von Parasitenstadien im Sand von Kinderspielplätzen im Stadtgebiet Hannover.
  3. Prof. Dr. Georg von Samson-Himmelstjerna 2018: Helminthen – ESCCAP-Empfehlungen bei Hund und Katze, in: tierärztezeitung 03/18
  4. Strube et al. 2019: Survey of German pet owners quantifying endoparasitic infection risk and implications for deworming recommendations, in: Parasites Vectors (2019) 12:203